Reflektion

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und ich blicke mal ganz direkt zurück was mit passiert ist.
Es war ein hartes, anstrengendes, trauriges aber doch schönes und lehrreiches Jahr für mich.
Ich würde fast behaupten ich habe in diesem Jahr das gefunden was ich seit jeher gesucht habe: mich selbst.
Es fing alles mit einer Zeit an die aus gutem Grund nie vergessen werde.
Lange blieb ich der Arbeit fern, fürchtete um meinen Job und um meine Zukunft.
Ich bin noch jung... oder zumindest denke ich das ich es bin.
Die Zeit war hart aber ich doch viel gelacht, auch wenn es kein ehrliches Lachen war.
Es war die Zeit in der ich meine eigene Maske immer mehr weniger trug und Sachen über mich herausfand die ich nie wissen wollte.
Ich bin kein Macher, ich bin ein Denker, ein Theoretiker und vor allem ein Tagträumer.
Mit dieser neuen Erkenntnis startete ich also zurück in meinem Job.
Schlagartig sah ich vieles mit anderen Dingen und war mir eines bewusst: ich kann, weil ich will was ich muss... ich glaube das hat Kant gesagt.
Je länger ich darüber nachdenke umso klarer werden mir diese Worte auch, wenn ich möchte was ich etwas muss kann ich es auch.
Das Leben erschien einfacher und ich strahlte ehrliche Freude aus, sehr zum Verwundern meiner Freunde.
Ich besann mich auf meine alten Werte zurück und verbesserte das gelernte.
Die Bewerbung bei der Bundeswehr war ebenfalls ein Meilenstein in diesem Jahr und wohl auch in meinem Leben.
Ich werde das Land, welches ich manchmal liebe und manchmal hasse verteidigen. Im Notfall mit meinem eigenen Leben.
Über den Tod selber denkt man in meinem Alter nicht oft nach, das Leben ist noch lang und man hat noch so vieles vor sich.
Aber wenn man weis das es einen irgendwann doch erwischen wird, sei es natürlich oder durch andere Umstände, so ändert sich diese Sicht.
Nachts lange wegbleiben, auf Partys gehen und Mädchen treffen war nie wirklich meins. Ich saß lieber zuhause und habe gezockt oder geschrieben.
Vor kurzem hab ich dann auch wieder eine meiner ersten eigenen Geschichten gefunden... also schön ist was anderes.
Aber ich lerne daraus, lerne aus meinen Fehlern und aus meinen Erfolgen.
Aus dem Denker in mir wird nur langsam ein Macher werden, aber das kümmert mich wenig.
Ich bin was ich bin und ich bin auch zufrieden damit.
Das ich irgendwann mal mit selber zufrieden sein sollte hätte ich wohl Anfang des Jahres nie gedacht... vielleicht rede ich mir das ja auch nur ein.
Ich kaufte mir ein neues Auto und entdeckte eine neue Leidenschaft, Autos. Härter, Breiter, Schneller war nur das Motto das mich durchs Leben trug.
Ich liebe dieses Auto, auch wenn es nicht das hübscheste ist aber ich liebe es.
Man muss sich mit dem zufrieden geben was man hat, auch einer der neuen Erkenntnis in diesem Jahr.
Der Umzug in eine Wohnung, in eine neue Stadt, in eine neue Umgebung half vielleicht auch meiner Wegfindung.
Auch wenn ich nicht ganz einverstanden damit war lebe ich nun hier und bin recht zufrieden, auch wenn das Internet mir teilweise den letzen Nerv kostet.
Man lernte neue Leute kennen und alte Freunde gingen, aber die mir wichtigen blieben.
Das Leben ist schön, auch wenn es teilweise hart und dreckig wird so ist es doch schön.
Gerade beim Schreiben fällt es mir immer wieder auf, warum tue ich das eigentlich?
Selbstzweifel kommen immer wieder, aber ich habe gelernt damit umzugehen. Ich tue es weil es mir Spaß macht und ich es will.
Kant hatte recht: Ich kann, weil ich will was ich muss.
Ich muss etwas nur wollen, dann werde ich es auch schaffen... solange es realistisch ist natürlich.
Alte Laster, neue Freunde, altes Glück und neuer Schmerz. Ich glaube damit beschreibe ich mein Jahr am besten.
2018 wird neu, anders und vor allem aufregend, auch wenn es anstregend wird freue ich mich darauf.
In dem Sinne wünsche ich euch allen einen guten Rutsch und einen noch besseren Start ins neue Jahr.


~Rhi